26.02.2012

Am I still your charm or am I just bad luck?

Ich steh kurz auf, hol den Basilikum, weil wir Basilikum lieben. Ich setz mich wieder zu ihr, sie hat schon angefangen zu essen. Wir haben uns eine Pizza gekauft, sie sieht lecker aus, auch wenn ich weiß, dass ich durch sie nur noch fetter werde. Meine Schwester schaut mich an und lächelt. Sie ist zwar nicht wirklich meine leibliche Schwester, aber sie ist wie eine Schwester zu mir, mit mir. Ich bin ihre beste Freundin und wenn sie mich anlächelt, fühle ich mich nicht mehr so sehr wie der letzte Dreck. Es geht mir einfach ein bisschen besser.
"Isst du die Tomate?", fragt sie.
"Seit wann ess ich denn Tomaten?"
"Hast du noch nie, aber M (ihr Freund) mag sie auch nicht, isst aber meine."
"Nun, ich bin nicht dein Freund, ich muss sie nicht essen."
Wir essen beide noch ein Stück Pizza. Sie schmeckt gut. Ich vergesse mein Spiegelbild, vergesse wie viel Fett ich da gerade zu mir nehme.
"Weißt du, es ist total nützlich, dass du genau die gleichen Sachen nicht magst wie ich. Zum Beispiel kann ich mir so total leicht merken, dass du Nutella mit Butter isst", sage ich. Ich will nach meiner Tasche greifen und etwas trinken als sie fragt: "Darf ich was trinken?"
Ich lache und sage: "Hör auf zu wichteln." Sie hat einen Wichtel in meinem Kopf, der meine Gedanken lesen kann und ich hab einen in ihrem. So kommt es uns jedenfalls vor, weil wir öfters, naja, wirklich oft das selbe denken.
"Hast du den Typ da gerade gesehen?", fragt sie mich. "Der sah gut aus!"
Sie zeigt auf einen Mann, der sich uns gegenüber hinsetzt. Er sieht wirklich gut aus.
"Schau dir seine Augen an!" Und schon reden wir über Augen, den neusten Schnulzenfilm im Kino und wie gut denn der Hauptdarsteller aussieht. Ich verspreche ihr, dass ich jeden Schnulzenfilm mit ihr schauen werde, den sie schauen möchte. Eigentlich soll es mein Eheversprechen sein, aber uns fällt auf, dass ihr Freund das nicht so toll finden würde, wenn sie mich heiratet.
"Wir können ihn ja beide heiraten", schlägt sie vor.
Ich zögere und sage lachend: "Naja, ich will ihn jetzt nicht unbedingt heiraten."
"Gut, sonst hätte ich mir auch sorgen gemacht!"
Wir haben die Pizza aufgegessen und nun hole ich mein Handy raus. "Ich kann ja nen Foto von dem Typ machen. Das tu ich dann auch. Es klappt nach dem 5 Versuch, weil ich immer wieder lachen muss. Als wir dann aufstehen und gehen, meint meine Schwester ich solle nicht lachen wenn wir an dem Typen vorbeigehen, aber natürlich lache ich.
Als wir bezahlt haben und das Restaurant verlassen haben, sagt sie: "Deshalb liebe ich dich so, nur mit dir kann man so einen Scheiß machen. xyz wäre jetzt schon lange aus dem Restaurant gegangen, weil es ihr zu peinlich gewesen wäre."
Ich lächele und denke: Vielleicht bin ich ja doch was wert. Ich glaube den Satz zwar nicht, aber manchmal so etwas zu denken, tut gut. Sie tut mir gut. Auch wenn ich ihr nichts von meinen Gedanken erzähle, sie ist meine Schwester, meine Freundin, die mit der ich tagelang zusammen sein kann. Weil mein Lachen echt bei ihr ist, weil ich mich wohl bei ihr fühle. Weil es sich so anfühlt, als würde sie mich so akzeptieren wie ich bin, auch wenn mich kaum kennt. Sie weiß wie ich reden, was ich tue, was ich mag und was ich hasse, wie verrückt ich bin und das ich nicht alle Tassen im Schrank habe. Und trotzdem bin ich ihre Freundin, ihr wichtig. Sie hat mal gesagt, ich wäre ihr sogar wichtiger als ihr Freund, die wichtigste Person in ihrem Leben, für die sie alles stehen und liegen lassen würde. Danke.

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